Erzingen (hüf) Bei einem Großbrand im Altenwohnstift der Gemeinde Klettgau wurden drei Personen verletzt. Feuerwehren und Rettungsdienste aus der gesamten Region sind im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Die Bahnstrecke Erzingen-Lauchringen ist mindestens noch bis 14 Uhr gesperrt. Die Löschwasserversorgung zur Brandbekämpfung erfolgt teilweise über einen neben den Gleisen verlaufenden Bach.

Anwohner bemerkten den Brandausbruch kurz nach 11 Uhr und begannen mit Gartenleitern Bewohner des Altenstifts zu retten. Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die von einer Berufsorientierungsmesse kamen, setzten einen Notruf ab. Um 11.21 Uhr wurde die Feuerwehr Klettgau von der Einsatzleitstelle alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt war bereits ein dunkler Rauchpilz über dem Ort zu sehen.

Bei den drei Verletzten handelt es sich um einen Bewohner und zwei Ersthelfer, von denen einer sich schwere Brandverletzungen zuzog, wie die Polizei am Nachmittag in einer Pressemitteilung informierte. Die beiden anderen Personen hatten Rauch eingeatmet. Alle kamen nach der Erstversorgung mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus zur weiteren Behandlung.

Der vordere Teil des Altenwohnstifts in Erzingen kurz nach Brandausbruch noch ohne weitere Schäden. Bild: Hüfner

Unterstützung gab es von den benachbarten Wehren aus Wutöschingen, Lauchringen, Tiengen und Jestetten. Insgesamt waren weit über einhundert Feuerwehrangehörige aufgeboten. Zusätzlich waren das Rote Kreuz (DRK) sowie weitere Organisationen wie das Technische Hilfswerk (THW) mit rund 40 Personen aufgeboten.

Das DRK kümmerte sich um die Bewohnerinnen und Bewohner, die im „Haus Apfelblüte“, einem Alten- und Pflegeheim, provisorisch unterkamen. Zuvor hatten einige in einem benachbarten Cafe Zuflucht gefunden. Zudem fanden sich Angehörige ein, die sich bei den Helfern nach deren Verbleib erkundigten, um sie anschließend mitzunehmen. Ebenfalls unversehrt blieb ein Hund, den die Feuerwehr versorgte.

Verbunden mit dem Brand war auch die Sperrung der nahegelegenen Bahnstrecke. Zur Löschwasserversorgung staute die Feuerwehr das Wasser des Klingengrabens auf und verlegte Schlauchleitungen über die Gleise. Für den örtlichen Verkehr richtete die Feuerwehr eine Umleitung ein, da die Hauptstraße für die Brandbekämpfung gesperrt wurde.

Im Altenwohnstift befindet sich auch eine Trafostation des örtlichen Stromversorgers EVKR. Der stellte daher die Energieversorgung in der Umgebung ab, so dass die Nachbargebäude derzeit ohne Strom auskommen müssen.

Löscharbeiten mit der Drehleiter aus Jestetten im nördlichen Gebäudebereich. Bild: Hüfner

Laut dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Andreas Kuhnert brach der Brand im nördlichen Gebäudeteil in einer Dachgeschosswohnung aus. Am frühen Nachmittag konnte er noch keine Auskunft über die Brandursache und den genauen Enstehungsort des Feuers geben. Ebenso ist die Schadenshöhe des im Eigentum einer Stiftung der Gemeinde Klettgau befindlichen Gebäudes noch offen. Dies auch, da die Flammen sich trotz der Löscharbeiten langsam weiter durch das Haus fraßen.

Nach ersten Ermittlungen, gab die Polizei am Nachmittag bekannt, sei der Brand in einer Küche im Dachgeschoss ausgebrochen. Den Sachschaden beziffert sie auf mehr als 500 000 Euro.

 

Die Stiftung „Altenwohnstift Klettgau“ wurde vor über 30 Jahren ins Leben gerufen. Als gemeinnützige Stiftung wird sie von einem Stiftungsrat geleitet, der aus dem Gemeinderat besteht mit dem Bürgermeister als Vorsitzenden. Die Geschäftsführung übernimmt die Gemeindeverwaltung Klettgau.

 

Aufnahmen von den Löscharbeiten

(Alle Bilder: Hüfner)

 

Videos von den Löscharbeiten: