
Jestetten (hüf) Das leerstehende alte katholische Pfarrhaus in Jestetten brannte in der vergangenen Nacht aus und ist jetzt einsturzgefährdet. Personen kamen bei dem Brand nicht zu Schaden.
Gegen 22 Uhr alarmierte ein Augenzeuge die Rettungskräfte. Außer der Freiwilligen Feuerwehr Jestetten waren auch die Wehren aus Lottstetten, Klettgau, Lauchringen und Neuhausen an den Löscharbeiten beteiligt.
Angaben zur Höhe des Schadens liegen noch nicht vor. Das Haus war zuletzt nicht mehr bewohnt und auch nicht an das Stromnetz angeschlossen.
Zur Brandursache gibt es noch keine Erkenntnisse. Der Pressesprecher der Polizeidirektion Waldshut-Tiengen, Paul Wißler, bei der die Ermittlungen laufen, teilte gegenüber Hierzuland.info mit, dass Kriminaltechniker bereits vor Ort waren. „Wir können nicht rein“, so Wißler, denn das abgebrannte Gebäude sei stark einsturzgefährdet. „Eine Selbstentzündung, selbst bei dieser Jahreszeit, wäre unwahrscheinlich“, erklärt der Pressesprecher und zu bereits kursierenden Gerüchten über die Brandursache meint er: „Wir halten uns an die Fakten, und da wissen wir nichts.“
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Eigentümer wollte Haus abreißen
Bericht der Freiwilligen Feuerwehr Jestetten weiter unten auf dieser Seite
Das Gebäude am Montagmittag. Bei Tageslicht wird deutlich, welchen Schaden das Feuer verursacht hat. (Bild: Konrad Schlude)
Noch immer dringt Rauch aus dem abgebrannten ehemaligen kahtolischen Pfarrhaus in Jestetten. Im Hintergrund der Kirchturm. (Bild: Konrad Schlude)
Noch letzte Woche kam diese Sternsingergruppe und brachte den Spruch „Christus segne dieses Haus“ an der Eingangstüre an. (Bild: Konrad Schlude)
Ein mittlerweile historisches Bild, das der Bildhauer Max Blödt in den 1970-er-Jahren aufnahm. Blick in den Hof und auf das ehemalige Pfarrhaus. Hinten der bereits abgebrochene Ökonomietrakt, der ebenfalls einem Brand zum Opfer fiel.
Bericht der Freiwilligen Feuerwehr Jestetten (von Uwe Kaier)
Am Sonntagabend wurde gegen 22.10 Uhr die Feuerwehr Jestetten zu einem „Brand mittel“ in die Jestetter Kirchstraße gerufen. Schon während der Anfahrt war ein großer Rauchpilz aus dem Ortskern des Dorfes zu sehen und der Dachstuhl stand bereits zu einem Teil in Vollbrand.
Dies veranlasste unseren Einsatzleiter, Gesamtkommandant Klaus Meier, zur Alarmierung des Gemeindevollalarms mit der Abteilung Altenburg und der Anforderung der Drehleiter mit Löschfahrzeug aus Klettgau. Weiterhin ließ er die Feuerwehr Lottstetten und die Drehleiter aus dem schweizerischen Neuhausen anrücken.
Beim brennenden Gebäude handelte es sich um ein denkmalgeschütztes Wohnhaus aus dem 16. Jahrhundert, welches in unmittelbarer Nähe der katholischen Kirche liegt und seit mehreren Wochen, auf Grund der schlechten Bausubstanz, nicht mehr bewohnt war.
Durch den Einsatz von drei Drehleitern konnten die umstehenden Häuser geschützt werden, so dass diese nicht in Mitleidenschaft gerieten. Auf Grund der schnellen Brandausbreitung, bestand Einsturzgefahr, daher konnte das Gebäude nicht mit Atemschutz begangen werden. Das zweite Obergeschoss des Gebäudes brannte aus, das komplette Gebäude ist durch den Brand und Einsatz des Löschwassers total beschädigt.
Die Löscharbeiten dauerten bis in die Morgenstunden, eine Brandwache war ständig mit Ablöscharbeiten beschäftigt. Im Einsatz waren insgesamt 88 Einsatzkräfte der Feuerwehr, des DRK Ortsvereins und der Kreisbereitschaft, ein Notarzt, der Kreisbrandmeister mit Stellvertreter, die Polizei Waldshut, die Kriminalpolizei, der Leiter der Polizeidirektion, Klaus Danner, sowie die Bürgermeisterin, Ira Sattler.
Über die Brandursache und die Schadenshöhe kann die Feuerwehr Jestetten keine Ursache machen. Zahlreiche Zuschauer verfolgten die Löscharbeiten der Feuerwehr. Der DRK- Ortsverein versorgte die vielen Helfer in einer nahegelegenen Scheune mit Getränken und einem Vesper. Zum ersten Mal waren die Kameraden der Nachbarwehr Neuhausen mit ihrer Drehleiter bei einem Realeinsatz in Jestetten im Einsatz.
Die Feuerwehr Jestetten bedankt sich bei allen beteiligten Helfern und Feuerwehren für Ihre tatkräftige Mithilfe und die reibungslose Zusammenarbeit. Ein besonderer Dank gilt Herrn Werner Steinbeisser, der seine Scheune für die Verpflegung der Einsatzkräfte zur Verfügung gestellt hat.
Hier einige Aufnahmen des Brandobjekts gegen Ende der Löscharbeiten.
Bilder: Freiwillige Feuerwehr Jestetten
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Schade um dieses denmalgeschützte schönen Fachwerkhaus, muß es abbrennen, weil wieder Geldhaie ein Center planen ? Leider ist es sehr schade das der Paragraph 10 abgeschafft wurde. In Zukunft wird das leider die Realität sein…..das macht mich traurig.